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Direkt an der Stuttgarter Kulturmeile gelegen, befindet sich das Haus der Geschichte ganz in der Nähe der bekannten Staatsgalerie. Die Gründung des Museums geht maßgeblich auf den früheren Ministerpräsidenten des Bundeslandes Baden-Württemberg, Erwin Teufel, zurück.
Interessant ist vor allem, wie die einzelnen Ausstellungen im Haus der Geschichte inszeniert sind. Sie unterscheiden sich ganz deutlich von anderen Präsentationsformen in Museen. Ein Unterschied besteht zum Beispiel darin, dass die einzelnen Exponate nicht mit erklärenden Hinweisschildern versehen sind. Das Ganze hat natürlich auch einen Grund: Der Besucher ist im Haus der Geschichte dazu angehalten, sich selbst eine Meinung zu bilden und eigenständig einen Kontext zur geschichtlichen Entwicklung herzustellen.
Die Dauerausstellung im Museum gliedert sich grundsätzlich in drei Teile. Der erste Ausstellungsteil empfängt den Besucher bereits am Eingang – hier wartet das so genannte „Württemberg ABC“. Es besteht aus 26 Gegenständen, für jeden Buchstaben des Alphabets einer. Der Hintergrund: Diese Gegenstände sollen das Land Baden-Württemberg – sozusagen dessen Seele – symbolisieren.
Diesbezüglich schließt sich der zweite Teil der Ausstellung nahtlos an. Er führt den Besucher durch die mehr als 200-jährige Geschichte der Länder Baden und Württemberg, die heute so harmonisch vereinigt sind. Auch hier werden wieder durchweg Gegenstände präsentiert, die so typisch für die beiden Länder sind – selbstverständlich ebenfalls ohne zusätzliche Kommentare. Der zweite Ausstellungsteil ist in streng chronologischer Reihenfolge aufgebaut, so dass der Besucher im Jahr 1790 „abgeholt“ und schließlich bis in die Anfangsjahre des 21. Jahrhunderts geführt wird.
Kommen wir zum dritten Teil der Dauerausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Dieser Teil bildet quasi die Überleitung von den historischen Ereignissen im Land zur aktuellen Lage. Hier spielen politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen aller Art, wie z. B. Globalisierung, Urbanisierung, Entwicklungen im familiären Bereich, Wissenschaft, Migration und vieles mehr die tragende Rolle.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein äußerst umfangreiches Archiv, dessen Kern mehr als 370.000 Foto-Negative bilden, die auf Glasplatten archiviert sind. Besucher können unter bestimmten Voraussetzungen Einsicht in die Negative nehmen und sich auch Abzüge erstellen lassen. Allerdings sind die Negative noch nicht vollständig katalogisiert, so dass das Auffinden bestimmter Motive unter Umständen sehr schwer werden dürfte. In naher Zukunft soll sich dieser Umstand allerdings ändern.
Ein Besuch im Haus der Geschichte Baden-Württemberg kann jedem empfohlen werden, der sich für die Geschichte des Bundeslandes interessiert und Wert darauf legt, sich selbst Eindrücke bilden zu können, die nicht durch vorgefertigte Inszenierungen vorgegeben werden. Sie finden das Museum in der Konrad-Adenauer-Straße 16 in Stuttgart.
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