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Das städtische Lapidarium Stuttgart ist ein Freilichtmuseum, welches auf den Fragmenten des alten Lapidariums gründete. Dieses wurde im Jahr 1900 errichtet und zeigte vor allem einzelne Zierelemente und Bauteile aus den Gebäuden der Stuttgarter Altstadt, von denen viele um die Jahrhundertwende abgerissen wurden und entsprechenden Neubauten weichen mussten. Auch Skulpturen und verschiedenste Tafeln mit Inschriften - eben alle Gegenstände der alten Häuser, die nach Meinung von Experten von historischem Wert waren - wurden im alten Lapidarium ausgestellt.
Im Jahr 1944 wurde das alte Lapidarium im Zuge der vielfältigen Fliegeangriffe des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Ausstellungsstücke, die nicht direkt durch den Bombenhagel zunichte gemacht wurden, waren anschließend verschüttet und konnten nicht mehr aufgefunden werden. Nach Kriegsende, im August 1945, wurde schließlich die „Städtische Kommission zur Erhaltung von Kunstwerken und Baudenkmalen in Stuttgart“ gegründet. Dazu musste zunächst das Einverständnis der amerikanischen Besetzer eingeholt werden. Die Kommission macht es sich fortan zur Aufgabe, möglichst viele Gegenstände mit bau- oder kunstgeschichtlichem Hintergrund für die Nachwelt zu retten. Bei entsprechenden Grabungsarbeiten konnten zumindest einige Ausstellungsstücke des alten Lapidariums wieder aufgefunden und geborgen werden.
Im Jahr 1950 ergab sich schließlich der glückliche Umstand, dass sich die Erben der geschichtsträchtigen Villa Ostertag-Siegle, die bereits im Jahr 1935 in den Besitz der Stadt Stuttgart überging, dazu entschieden, auch die das Gebäude umgebenden Gartenanlagen an die Stadt zu verkaufen. Schnell entstanden daraus in der Folge die Pläne, das neue Städtische Lapidarium im Garten der Villa zu errichten. Am 8. Juli 1950 konnte das Städtische Lapidarium schließlich eröffnet werden, rund zwei Jahre später erweiterte man die Ausstellungsfläche um ein angrenzendes Gelände.
Zunächst mit relativ hohen Besucherzahlen gesegnet, verfiel das Städtische Lapidarium in den 60er-Jahren jedoch immer stärker. Dies gründet vor allem darauf, dass der bis dahin tätige Kurator Gustav Wais im Jahr 1961 verstarb und sich in der Folge keine Person fand, die sich mit gleichem Eifer um das Museumsprojekt kümmern wollte. Es sollte schließlich bis Ende der 90er-Jahre dauern, ehe das Lapidarium wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geriet. Im Jahr 1999 stufte man es als Kulturdenkmal ein, woraufhin umfangreiche Pläne zur Restaurierung und Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands des Lapidariums umgesetzt wurden.
Heute lockt das Städtische Lapidarium in Stuttgart jedes Jahr Tausende Besucher an. Diese sind insbesondere von der Ruhe und Ausstrahlung dieses steinernen Gartens fasziniert, der an die bekannten italienischen Renaissancegärten erinnert. Zudem finden im Sommer in regelmäßigen Abständen verschiedenste Veranstaltungen im Lapidarium statt.
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