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Schwäbisch wird auch in Teilen Bayerns gesprochen, die meisten denken dabei aber in erster Linie an Baden Württemberg – und an einen Dialekt, der in jeder Situation so klingt, als ob der Sprecher gerade absolut tiefenentspannt wäre. Für die meisten Menschen klingt das Schwäbische vor allem nett. Das kann auch zu Missverständnissen führen.
Wie von so vielen anderen Dialekten gibt es auch vom Schwäbischen verschiedene Formen. Alteingesessene klagen zwar darüber, dass regionale Unterschiede in der Sprache zunehmend verwischen, nach wie vor gilt aber, dass das Schwäbische je nach Ort ein bisschen anders klingt. Als allgemeine Merkmale des Dialekts gelten zum Beispiel die folgenden:
Ein häufiger Gebrauch von „sch“ statt „s“, zum Beispiel „Poschd“ statt „Post“
Eine Abschwächung der Konsonanten „t“, „k“ und „p“, zum Beispiel „Schdual“ anstelle von „Stuhl“
Eine größere Anzahl an verschiedenen Vokalen als im Hochdeutschen
So gut wie kein Gebrauch der Umlaute „ä“, „ö“ und „ü“. Stattdessen wird beispielsweise ein „e“ statt eines „ö“ verwendet.
Viele Nasal-Laute und Diphtonge
Eine allgemein anerkannte Schreibweise des Schwäbischen gibt es nicht. Dies macht es noch schwieriger, den Dialekt schriftlich niederzulegen, als es aufgrund der vielen verschiedenen Laute ohnehin schon ist.
Das Schwäbische nachträglich zu lernen, ist laut schwaebisch-schwaetza.de eine schwere Aufgabe. Ein paar Beispiele können aber einen Eindruck davon vermitteln, wie es klingt, wenn alteingesessene Schwaben miteinander reden – und welche Fallstricke hier für Unkundige lauern.
„a bissle“ – „ein wenig“
„a bissle arg“ – „ein wenig sehr“
„a gloiss bissle“ – „ein klein wenig“
„A bissle isch emmer no bessr wia gar nix“ – „Ein wenig ist immer noch besser als gar nichts.“
„Alle merkat, wenn i bsoffa be, aber koiner merkt, wenn i an Durschd han“ – „Alle merken es, wenn ich betrunken bin, aber keiner merkt es, wenn ich Durst habe.“
„Solang mr singt, isch d´Kirch nedd aus“ – wörtlich „So lange wir singen, ist die Messe noch nicht zu Ende“ und dem Sinn nach „Es besteht noch Hoffnung“
„Vrschidedds Wassr kannsch nemme aufheba“ – wörtlich: „Verschüttetes Wasser kann man nicht aufheben“ und dem Sinn nach „Es ist nun mal passiert“
Fluchen können die Schwaben übrigens auch und wenn sie wütend sind, nehmen sie kein Blatt vor den Mund. Das ist allerdings für Unkundige nicht immer leicht zu erkennen, denn mal ehrlich, „An seggelbleedr Seggl“ (etwa: „ein saublöder Hund“) klingt einfach nicht böse, weiß man nicht, was damit gemeint ist.
Wer sich für den schwäbischen Dialekt interessiert, kann diesen zumindest bruchstückhaft auch nachträglich lernen. Verstehen ist dabei schon wesentlich einfacher und gelingt nach etwas Übung fast jedem. Mit den oben genannten Beispielen und Tipps wird es noch deutlich einfacher.
Dezember 2014
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