Altes Schloss

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Altes Schloss Stuttgart | ©: World travel images - Fotolia

Wenn ein Gebäude mit dem Namen „Neues Schloss“ zu finden ist, wird es auch ein Altes Schloss geben, oder zumindest gegeben haben. Dieser Gedanke liegt nahe. Und genau so ist es auch in Stuttgart. Zentral am Schlossplatz in der Stuttgarter Innenstadt gelegen, finden sich diese beiden Prachtbauten in friedlicher Koexistenz. Das war freilich nicht immer so.

In seinen Grundmauern geht das Alte Schloss auf eine Wasserburg aus dem 10. Jahrhundert zurück. Um 950 errichtete man die Anlage, um den sogenannten Stutengarten – der schließlich auch für die Namensgebung der Stadt Stuttgart verantwortlich war – damit vor feindlichen Angriffen schützen zu können. Nachdem die Burganlage in den folgenden Jahrhunderten mehrmals angegriffen, beschädigt und – zum Teil mit starken Veränderungen – wieder aufgebaut wurde, wählte sie der Graf von Württemberg schließlich im 14. Jahrhundert als Hauptsitz für sich selbst und seine Hofkammer.

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Sommer im Alten Schloss Stuttgart | ©: Jens Hilberger - Fotolia

Im 16. Jahrhundert diente die Anlage dann als Wohnsitz für mehrere Herzöge. In diese Zeit fällt auch der umfangreiche Umbau der ehemaligen Burg zu einem Schloss im Stil der Renaissance, wie es heute noch zu bewundern ist. Lediglich die mit Wasser gefüllten Burggräben blieben über die Zeit erhalten, sie wurden erst im 18. Jahrhundert entfernt bzw. eingeebnet.

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Altes Schloss Stuttgart | ©: sashpictures - Fotolia

Ein Feuer sorgte im Jahr 1931 dafür, dass große Teile des Alten Schlosses zerstört wurden. Der Wiederaufbau zog sich anschließend über mehrere Jahre hin, so dass er bis zum Eintritt des Zweiten Weltkriegs noch nicht vollständig abgeschlossen werden konnte. Wie es das Schicksal will, wurde das Alte Schloss im Zuge des Krieges sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, das Ausmaß der Zerstörungen war verheerend. Nicht nur das Gebäude selbst wurde stark beschädigt, sondern auch die Inneneinrichtung, darunter beispielsweise die volkskundliche Sammlung des Landesmuseums Württemberg.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stand das Schicksal des Alten Schlosses wiederum auf der Kippe. Es dauerte einige Jahre, bis die nötigen Mittel und Kapazitäten bereitgestellt werden konnten, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Die Arbeiten gingen nur langsam voran, immer wieder kam es zu Streitigkeiten über die Finanzierung des Projektes, so dass der Wiederaufbau des Alten Schlosses erst im Jahr 1971 vollständig fertiggestellt werden konnte.

Heute begeistert das Alte Schloss den Besucher mit seiner prächtigen Architektur. Charakteristisch ist zum Beispiel der Arkadenhof mit vielen Elementen aus der Zeit der Renaissance. Untergebracht ist im Schloss außerdem das Landesmuseum Württemberg mit seinen unzähligen Exponaten, Besucher können also nicht nur das Äußere des Gebäudes, sondern auch die Innenausstattung - zumindest zum Teil - besichtigen. Sehenswert sind außerdem die im Südwestflügel untergebrachte Schlosskirche, das Reiterstandbild im Innenhof sowie die Königskrone von König Karl I. Des Weiteren befindet sich im Alten Schloss die Erinnerungsstätte an den im Zweiten Weltkrieg hingerichteten Widerstandskämpfer Claus Graf Stauffenberg. Vielen ist dieser sicherlich durch sein Attentat auf Adolf Hitler bekannt, seinen genauen Lebensweg und die Hintergründe kennen dagegen nur wenige. In der Erinnerungsstätte werden diese Wissenslücken geschlossen.

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