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Stuttgart Bismarckturm | ©: World travel images - Fotolia
Der bekannte Bismarckturm befindet sich in Stuttgart Nord, direkt am Höhenpark Killesberg. Er wurde auf dem so genannten Gähkopf errichtet - einem Hügel von gut 400 m Höhe. Der Turm weist eine Höhe von 20 m auf und wurde vom bekannten Architekten Wilhelm Kreis geplant und errichtet. Heute ist er eine beliebte Sehenswürdigkeit in Stuttgart und wird jedes Jahr von unzähligen Touristen besucht. Vom Turm aus genießt man bei gutem Wetter eine tolle Fernsicht in alle Richtungen, außerdem kann das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet überblickt werden.
Die gesamte Finanzierung des Bismarckturms wurde übrigens aus Spenden realisiert, die von zwei Stuttgarter Studentenschaften gesammelt wurden. Sowohl die Studentenschaft der Technischen Hochschule als auch die der Königlichen Tierarzneischule bemühten sich redlich darum, genügend finanzielle Mittel zusammen zu bekommen, um den Turm erbauen zu können.
Gebaut wurde der Bismarckturm im Jahr 1902, zwei Jahre später - am 16. Juli 1904 - fand schließlich die Eröffnungsfeier statt. Charakteristisch für den Turm war in den Anfangsjahren das weithin sichtbare Feuer auf seiner Spitze, welches durch eine aufgesetzte Feuerschale mit ca. 1,5 m Seitenlänge ermöglicht wurde. In diese Schale füllte man ein Gemisch aus Petroleum und Teer ein, das anschließend entzündet wurde. Bereits beim Bau des Turmes konstruierte der Architekt ein spezielles Röhrensystem, das dem Feuer immer wieder frische Luft zuführt. Dadurch konnte eine Flammenhöhe von bis zu 5 m erreicht werden.
Schon in den 20er-Jahren nutzte man diese Einrichtung allerdings nicht mehr, der Turm wurde schließlich im Jahr 1928 zu einem Wasserturm umfunktioniert. Dazu wurde ein Wasserbehälter nachträglich eingebaut, der insgesamt 25 m³ fasste. In diesem Zug entfernte man dann auch die Feuerschale samt ihrer Tragekonstruktion. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs blieb der Bismarckturm von Zerstörungen weitgehend verschont, wurde jedoch nach Kriegsende nicht wieder für Besucher geöffnet. Das Äußere verfiel zunehmend, so dass bereits im Jahre 1958 eine Sanierung der Außenfassade vorgenommen werden musste. Die Sanierungsmaßnahmen hielten sich aufgrund fehlender Mittel jedoch stark in Grenzen, so dass etwa 30 Jahre später - in den Achtziger Jahren - eine erneute Sanierung des Turms notwendig wurde.
Auch diese konnte allerdings nicht verhindern, dass sich die im Inneren des Bauwerkes befindlichen Stahlträger aufgrund von Korrosion so stark verformten, dass in den Neunziger Jahren mehrere große Steine regelrecht aus dem Mauerwerk herausgesprengt wurden. Nach etlichen Diskussionen über eine Kostenübernahme für die erneut notwendige Sanierung konnten die notwendigen Maßnahmen für das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Bauwerk schließlich in den Jahren 2001 und 2002 vorgenommen werden. Dabei wurde das gesamte obere Drittel des Turms abgenommen, die Träger im Inneren saniert und fehlende Steine ersetzt. Seitdem ist der Bismarckturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
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