Neues Schloss

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Der Schlossplatz: Mittelpunkt im Herzen der Stadt Stuttgart. Rund um diesen geschichtsträchtigen Ort befinden sich nicht weniger geschichtsträchtige Gebäude, zum Beispiel das Neue Schloss. Über 60 Jahre dauerte der Bau des Schlosses und seiner Nebengebäude insgesamt. Auftraggeber für den Prunkbau, der als Residenz- und Wohnschloss zugleich fungieren sollte, waren gleich mehrere Generationen der württembergischen Herzöge – kein Wunder bei dieser langen Bauzeit.

Die Historie des Neuen Schlosses ist so wechselhaft wie kaum eine andere. Es begann bereits bei den Planungsmaßnahmen zum Bau. Der im Jahre 1737 gerade mal 16 Jahre alte und frisch gekürte Herzog von Württemberg, Carl Eugen, beabsichtigte, seine Residenz wieder von Ludwigsburg nach Stuttgart zu verlegen. Da das Alte Schloss in seiner Renaissance-Bauweise so gar nicht nach dem Geschmack des neuen Herzogs war, verlangte dieser von der Stadt Stuttgart und der angeschlossenen Ständeversammlung die Finanzierung einer neuen Residenz.

Zunächst gab es jedoch ausgeprägte Auseinandersetzungen um die Finanzierung seiner neuen Bleibe. Da erst kurz zuvor das Residenzschloss Ludwigsburg von eben diesem Konsortium finanziert wurde, verweigerte man zunächst mit Blick auf die leeren Kassen den Bau eines weiteren Schlosses. Der junge Herzig konnte sich letztendlich aber doch durchsetzen. In der Folge wurden zahlreiche Entwürfe durch renommierte Architekten eingereicht, schließlich wurde Leopold Retti auserkoren, das Neue Schloss nach seinen Plänen zu bauen. Am 3. September 1746 konnte der Grundstein gelegt werden.

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Weit kam der Baumeister jedoch nicht, er verstarb fünf Jahre nach Baubeginn am 18. September 1751. Nun musste so schnell wie möglich ein neuer Baumeister gefunden werden, damit die Arbeiten am Neuen Schloss nicht ins Stocken gerieten. Dieser fand sich schließlich in Paris, in Gestalt von Philippe de La Guêpière, einem überaus bekannten und erfolgreichen Baumeister. Er sorgte während der nächsten fünf Jahre dafür, dass sowohl der Mittelbau als auch als auch der Rohbau des Stadtflügels fertiggestellt werden konnten.

Ab 1762 nahm das Bauprojekt schließlich einen schicksalhaften Lauf. Zunächst sorgte ein verheerendes Feuer dafür, dass der Gartenflügel samt seiner einmaligen Inneneinrichtung vollständig vernichtet wurde, woraufhin der bisherige Baumeister seine Stellung aufgab und nach Paris zurückkehrte. Im weiteren Verlauf warf man dem Herzog Verschwendungssucht vor und stoppte die Finanzierungen weitgehend. So zog sich die Fertigstellung schließlich bis ins 19. Jahrhundert hin, weit über den Tod des Herzogs hinaus. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts übernahmen mehrere Nachfolger das Schloss und veränderten immer wieder Teile davon.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ging das Schloss in Staatsbesitz über, man eröffnete dort ein Kunstmuseum. Dieses hatte bis in die Endzeit des Zweiten Weltkriegs bestand, als das Neue Schloss durch Bombenangriffe fast vollständig zerstört wurde. In den Nachkriegsjahren entbrannte ein heftiger Streit zwischen Stuttgarter Bürgern und der Regierung über einen Wiederaufbau des Schlosses. Die Regierung beabsichtigte zunächst den Abriss zugunsten eines Hotel-Neubaus, ließ sich von den Protesten der Bevölkerung aber dann doch umstimmen und restaurierte das Schloss in den Jahren 1958-1964.

Heute dient das Neue Schloss in Stuttgart als Sitz für das Finanz- und Kultusministerium. Besucher haben also nur die Möglichkeit, das Schloss von außen zu besichtigen. Lediglich im Rahmen von Sonderführungen ist es möglich, auch einmal einen Blick ins Innere des Prachtbaus zu werfen. Diese Sonderführungen werden in regelmäßigen Abständen angeboten, über entsprechende Termine informiert zum Beispiel die Webseite der Stadt Stuttgart.

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