Schloss Hohenheim

Im Stuttgarter Stadtteil Hohenheim befindet sich das gleichnamige Schloss, welches von 1772 bis 1793 von Herzog Carl Eugen von Württemberg erbaut wurde. Der Herzog widmete den Neubau seiner späteren Frau Franziska, als Architekt wurde Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer ausgewählt, der sein Können bereits an zahlreichen anderen Prunkbauten unter Beweis gestellt hatte. Um seiner Frau etwas ganz Besonderes bieten zu können, ließ der Herzog rund um das Schloss eine ausgedehnte Gartenanlage errichten, die bis heute unter dem Namen „Hohenheimer Gärten“ bekannt ist.

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Vor dem Bau des Schlosses befanden sich an gleicher Stelle die Gutsgebäude des Adelsgeschlechts von Hohenheim, dessen bekanntester Vertreter der Humanist Theophrast Bombast von Hohenheim war. Ihnen sagt dieser Name nichts? Vielleicht können Sie den Herren eher zuordnen, wenn Sie seinen Rufnamen „Paracelsus“ hören!

Bevor dem Herzog der Gedanke kam, seiner Frau ein eigenes Schloss in Form von Schloss Hohenheim zu schenken, ließ der er die früheren Gutsgebäude zunächst zu einem Wasserschloss umbauen. Ab 1746 nutzte er dieses als Sommerresidenz. Gleichzeitig ließ der Adelsmann seinem Spieltrieb freien Lauf, indem er den Bau eines englischen Dorfes plante, bei dem sämtliche Gebäude in einem Miniaturmaßstab von 1:4 im Stil des Rokoko errichtet werden sollten. Das Bauvorhaben wurde schließlich umgesetzt, es entstanden insgesamt mehr als 60 dieser einmaligen Gebäude. Erhalten geblieben bis heute sind z. B. das römische Wirtshaus sowie das Spielhaus. Die Bauten befinden sich im so genannten „Exotischen Garten“, einem Teil der das Schloss Hohenheim umgebenden Gartenanlagen.

Auf den gleichen Ursprung gehen auch die vielfältigen exotischen Pflanzen zurück, die noch heute im gleichnamigen Gartenteil rund um das Schloss Hohenheim zu sehen sind. Der Herzog ließ die Pflanzen aus aller Welt zusammentragen und schuf damit einen besonders interessanten Garten. Ab 1782 schließlich erbaute Carl Eugen das anfangs angesprochene Residenzschloss für seine Frau, welches jedoch niemals vollständig fertig gestellt werden konnte. Der Herzog verstarb im Jahr 1793, wodurch die Bauarbeiten zwangsweise beendet wurden.

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts übernahm der württembergische König Wilhelm I. das Schloss und brachte dort eine neu gegründete landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt unter. Diese fand vor allem in den Nebengebäuden des Schlosses Platz. In den Folgejahren hielt außerdem das bekannte Paracelsus Gymnasium Einzug ins Schloss Hohenheim.

Der Zweite Weltkrieg meint es relativ gut mit dem Schloss, lediglich kleinere Flügel davon wurden durch Angriffe zerstört. Schon kurz aus dem Krieg konnte man diese mit recht geringem Einsatz wieder aufbauen. Die Einrichtung wurde mit den Jahren jedoch nach und nach unbrauchbar, weswegen man um 1970 die meisten Rokoko-Elemente entfernte und somit eine Modernisierung vornahm. Diese erwies sich im Nachhinein als Fehler, so dass die Elemente in den 90er-Jahren schließlich wieder mühevoll rekonstruiert werden mussten, so dass das Schloss wieder im alten Glanz erstrahlen konnte.

Heute ist im Schloss Hohenheim das überregional bekannte Restaurant des Sternekochs Frank Oehler untergebracht. Wechselnde Ausstellungen ergänzen das Angebot, außerdem nutzt die Universität Hohenheim große Teile des Bauwerks für ihre Zwecke. Weiterhin ist dort die Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft angesiedelt.

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