Wilhelma

Eisbären in der Wilhelma  / Stuttgartbild Nr. 7371711
Eisbären in der Wilhelma | ©: orlando - Fotolia

Unter dem Namen „Wilhelma“ ist eine Kombination aus zoologischem und botanischem Garten im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt bekannt. Zum Areal gehört außerdem noch die historische Schlossanlage. Heute stellt die Wilhelma eines der Wahrzeichen der Stadt Stuttgart dar und wird jedes Jahr von mehreren Millionen Touristen (und natürlich auch Einheimischen) besucht.

Zur Geschichte: Bereits seit mehr als 160 Jahren befindet sich der zoologisch-botanische Garten auf dem Gelände des Schloss Rosenstein. Das Schloss selbst befindet sich schon sehr viel länger dort, und bereits im Jahr 1812 wurde im Schlossgarten eine Menagerie angelegt, in der erstmals Tiere in eigens dafür angelegten Käfigen und Gehegen gehalten wurden. Von Anfang an öffnete man die Menagerie auch für das gemeine Volk, welches dort Tiere bestaunen konnte, die es im ganzen Leben ansonsten nicht zu Gesicht bekommen hätte.

Seerosenteich  in der Stuttgarter Wilhelma  / Stuttgartbild Nr. 9560037
Seerosenteich in der Stuttgarter Wilhelma | ©: blende40 - Fotolia

Nachdem jedoch vier Jahre später - im Jahr 1816 - der damalige König Friedrich I. verstarb, schloss man zunächst die Menagerie, vorwiegend aus Kostengründen. Erst im Jahr 1840 eröffnete ein neuer Besitzer an gleicher Stelle einen Tiergarten. Er stellte die Tiere jedoch nicht nur aus, sondern vollführte auch Dressuren und Kunststücke mit Affen, Löwen und Bären zur Belustigung der Besucher. Als dieser jedoch im Jahr 1873 verstarb, fand sich wiederum kein neuer Betreiber für den Tierparks, woraufhin dieser wieder geschlossen wurde. In den Jahren darauf siedelten sich mehrere andere Tierparks in Stuttgart und Umgebung an.

Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurden das Schloss und die umliegenden Gärten durch Bombenangriffe sehr stark beschädigt. Nach Kriegsende plante man jedoch, die Anlage herzurichten und auch wieder für das Volk zu öffnen. Dabei kam man auf die Idee, auf dem Gelände der Wilhelma auch wieder mit Tiere zu beheimateten. So kam es, dass sich in den Nachkriegsjahren immer weitere Tierarten im zoologischen Garten einfanden.

Um dem Besucher noch mehr Abwechslung zu bieten, beschloss man schließlich im Jahr 1960, den zoologischen Garten um einen botanischen Teil zu erweitern. Innerhalb kurzer Zeit siedelte man hier mehrere Tausend verschiedene Pflanzenarten aus aller Welt an. Gleichzeitig wurde auch der Tierpark immer wieder erweitert, so kam beispielsweise im Jahr 1967 ein großes Aquarium hinzu, kurze Zeit später folgten das Elefanten- und das Raubtierhaus. Weitere Neuerungen ergaben sich zu Anfang der 1990er-Jahre, als eine neue Bärenanlage sowie die Vogelfreifluganlage eröffnet wurden. Später kam schließlich noch ein Schaubauernhof hinzu, der insbesondere die kleinsten Besucher bis heute erfreut.

Heute gilt die Wilhelma mit ihrer Kombination aus Schlosspark, Tier- und Pflanzengarten als einmalig in Deutschland. Für die nächsten Jahre sind wiederum einige Erweiterungen geplant, z. B. ein neues Menschenaffenhaus sowie die Neugestaltung der Elefantenanlage.

Für Stuttgart-Touristen kann ein Besuch der Wilhelma nur wärmstens empfohlen werden. Nirgendwo anders in Deutschland (und vermutlich auch nicht in Europa) findet man eine solch große Anzahl unterschiedlichster Tier- und Pflanzenarten sowie unzählige Attraktionen für Groß und Klein. Man sollte jedoch unbedingt genügend Zeit für einen ausführlichen Rundgang einplanen. Außerdem ist insbesondere in den Sommermonaten beziehungsweise während der Sommerferien mit einem extrem großen Aufkommen an Besuchern zu rechnen. Beziehen Sie dies in Ihre Planungen mit ein.

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