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Zahnradbahn Zacke | ©: crimson - Fotolia
Ebenso wie die Stuttgarter Standseilbahn konnte sich auch die Zahnradbahn, im Volksmund „Zacke“ genannt, mit den Jahren von einem gewöhnlichen öffentlichen Verkehrsmittel zum Wahrzeichen der Stadt entwickeln. Dabei ist sie eine echte Seltenheit – in Deutschland existieren heute nur noch vier Zahnradbahnen, unter anderem auf der Zugspitze. Im Gegensatz zu den drei anderen Bahnen dient die Stuttgarter Zahnradbahn jedoch nicht nur touristischen Zwecken, sondern kann auch innerhalb des VVS (Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart) als ganz normales Verkehrsmittel genutzt werden.
Eröffnet wurde die Zacke im Jahr 1884, um die Stadtteile Heslach und Degerloch (damals noch nicht eingemeindet) zu verbinden. Nach mehrmaliger Umgestaltung des Stuttgarter Stadtgebiets beginnt die Fahrtroute der Zahnradbahn heute auf dem Marienplatz, überquert die Filderstraße und führt dann hinauf zur Kreuzung Liststraße/Alte Weinsteige. Dort erreicht die Bahn die ehemalige Trasse, welche heute allerdings nur noch als Strecke zum Depot genutzt wird.
Insgesamt überwindet die Zahnradbahn auf einer Streckenlänge von etwa 2,2 km eine Höhendifferenz von mehr als 200 m, die maximale Steigung beträgt 17,8 %. Diese wird allerdings nur auf einem kleinen Teilstück erreicht. Die Strecke ist durchgehend eingleisig, lediglich im Bereich der Haltestelle Wielandshöhe wurde eine kurzes Stück mit einem zweiten Gleis angefügt, so dass eine Ausweichmöglichkeit gegeben ist.
An Wochentagen verkehrt die Stuttgarter Zahnradbahn in einem starren 15 Minuten-Takt, an den Wochenenden vergrößert sich dieser auf 30 Minuten. Eine Fahrt von der Anfangs- bis zur Endstation dauert etwa 10 Minuten. In den Abendstunden ab 21.00 Uhr verkehrt statt der Zahnradbahn ein Linientaxi, das ebenfalls ohne Anmeldung genutzt werden kann. Grund für die Einführung dieses Taxis sind die Beschwerden zahlreicher Anwohner in den letzten Jahren, welche hauptsächlich wegen dem Lärmaufkommen der Zahnradbahn bei den Stuttgarter Verkehrsbetrieben eingingen. Das Taxi stellt somit die leisere Alternative zur Zacke dar, außerdem benötigt es nur etwa 7 Minuten von der Anfangs- bis zur Endstation. Der Betrieb des Taxis ist allerdings nur aufgrund des wesentlich niedrigeren Passagieraufkommens in den Abendstunden möglich.
Downhill in Stuttgart | ©: Mario Webhofer - Fotolia
Neben dem reinen Passagierbetrieb ermöglicht die Zahnradbahn auch die Mitnahme von Fahrrädern, die gemäß den Regularien der Stuttgarter Verkehrsbetriebe grundsätzlich kostenlos ist. Dafür stehen zwei spezielle Vorstellwagen bereit. Jeder Fahrgast, der sein Fahrrad mitnehmen möchte, muss dieses selbst vor Antritt der Fahrt auf den Vorstellwagen aufladen. Allerdings stehen insgesamt nur zehn Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung. Besonders im Sommer sind diese Plätze fast immer ausgebucht, so dass man nur mit etwas Glück seinen Drahtesel unterbringen kann. Allerding sollte man wissen, dass die Fahrradbeförderung ausschließlich bergauf erfolgt, der Weg nach unten muss also dann ohne die Inanspruchnahme der Bahn erfolgen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass der Fahrradtransport per Zacke gerade bei Downhill-Sportlern so beliebt ist.
Sie müssen aber kein Sportfreak sein, um die Reize der Stuttgarter Zahnradbahn zu entdecken. Im Zuge eines Besuchs der Stadt sollte unbedingt eine Fahrt mit diesem archaischen Verkehrsmittel eingeplant werden. Der Blick von der Bergstation aus über den gesamten Talkessel, in dem die Stadt liegt, ist einfach atemberaubend. Die Zacke kann übrigens mit den normalen Fahrkarten des Stuttgarter ÖPNV genutzt werden.
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