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Der Kursaal Bad Cannstatt befindet sich im gleichnamigen Stuttgarter Stadtteil, direkt an Königsplatz. Das Gebäude mit langer Tradition und entsprechend großer historischer Bedeutung wurde früher gemäß seinem Namen als Kurgebäude genutzt, inzwischen dient es jedoch als Austragungsort für diverse Veranstaltungen und beinhaltet außerdem ein Restaurant.
Die Bezeichnung „Kursaal Bad Cannstatt“ ist eigentlich etwas irreführend, da es sich im Grunde genommen um zwei Kursäle handelt. Am eindrucksvollsten ist der große Kursaal, welcher nach den Plänen des Architekten Nikolaus von Thouret in den Jahren 1825 bis 1841 errichtet wurde. Obwohl die Bauarbeiten am Saal noch nicht abgeschlossen waren, fand die Einweihung auf Wunsch von König Wilhelm I. bereits im Jahr 1837 statt. Die Restarbeiten zogen sich anschließend noch einmal über mehr als vier Jahre hin. Wie bereits angedeutet, war der Saal zunächst als Bade- und Kurhaus vorgesehen und besaß daher einen Brunnenhof für spezielle Trinkkuren.
Die Idee, den Kursaal auch für diverse kulturelle Veranstaltungen und Kongresse zu nutzen, geht auf Ferdinand von Steinbeis zurück. Er veranstaltete im Jahr 1858 die so genannten „Fortschrittsausstellungen“ im großen Kursaal.
Ergänzt wird der große Kursaal durch ein kleineres Pendant, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Stuttgarter Architekten Albert Eitel konzipiert und anschließend errichtet wurde. Der kleine Kursaal befindet sich in einem eigenen Gebäude, welches im Jugendstil errichtet ist und südwestlich des großen Kursaals liegt. Ursprünglich waren die beiden Gebäude nicht miteinander verbunden.
Im Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere der große Kursaal stark zerstört. Im Jahr 1943 sorgt eine Brandbombe dafür, dass die Innenausstattung komplett niederbrannte und auch die tragende Struktur des Saals stark angegriffen wurde. Es sollte schließlich bis 1949 dauern, ehe der große Kursaal im ursprünglichen Stil wieder aufgebaut werden konnte. Das charakteristische Reiterstandbild von König Wilhelm I., welches 1875 erschaffen und sechs Jahre später vor dem großen Kursaal aufgestellt wurde, überlebte die Kriegswirren zum Glück und ziert noch heute das Gebäude.
Nachdem der große Kursaal nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder neu aufgebaut war, konnte der Betrieb fortgeführt werden. In den siebziger Jahren reifen jedoch die Pläne für eine Restaurierung insbesondere des kleineren Kursaals. Im Zuge der Umsetzung dieser Pläne verband man außerdem beide Kursäle durch einen überdachten Bereich miteinander.
Heute ist der Kursaal Bad Cannstatt eines der beliebtesten Ziele für Besucher der Stadt Stuttgart, woran sicherlich auch der angrenzende Kurpark seinen Anteil haben dürfte. Der Park verfügt über schöne alte Baumbestände und beinhaltet außerdem die Gottlieb Daimler Gedächtnisstätte, welche ursprüngliche ein Gewächshaus war.
Kursaal Bad Cannstatt, Königsplatz 1, 70372 Stuttgart
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